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Hafenmeister Ralf Fink (links) ist der Ansprechpartner der Stadtwerke Essen AG für Ulrich Langhans der Westfracht Spezialverkehre International GmbH

Schwer in Bewegung – Westfracht transportiert Tonnenware in die ganze Welt

Überbreit, überlang, überschwer – der Transport von XXL-Ladungen ist die Spezialität der Westfracht Spezialverkehre International GmbH. Das 1947 gegründete Essener Logistikunternehmen nutzt den Essener Stadthafen als mächtige Drehscheibe für logistische Kraftakte aller Art.

Westfracht – Regisseur der Schwerlogistik
Einen Geldschrank in ein 20. Stockwerk hieven, den Essener Weihnachtsmarkt mit 200 Holzbüdchen bestücken, die Essensversorgung über „Essen auf Rädern“ für Altersheime und Krankenhäuser sicherstellen oder 3.500 „stille Örtchen“ in Form von Dixi-Toiletten beim Still-Leben 2010 auf der A 40 bereitstellen – kein Problem für die Westfracht Spezialverkehre. Manchmal transportiert Westfracht kleine Dichtungen, manchmal aber auch komplette Werkseinrichtungen oder Maschinen, Anlagen und Transformatoren mit Stückgewichten von bis zu mehreren 100 Tonnen, nebst Zubehör. Das Basisgeschäft bildet die weltweite Projekt- und Kontraktlogistik. Sie stellt einen großen Anteil in den Auftragsbüchern dar. „Dabei geht es nicht nur um den eigentlichen Transport“, erklärt Ulrich Langhans, Prokurist der Westfracht Spezialverkehre, „sondern wir übernehmen die komplette Regie eines Transportprojekts – von der Machbarkeitsanalyse über die Planung bis zur Umsetzung.“

Für den Transport eines 450 Tonnen schweren Transformators vom Hersteller in Mönchengladbach bis zum nächsten Hafen, von wo aus er auf dem Wasserweg zu einem norddeutschen Kraftwerk gelangt, heißt das, Gutachten einzuholen, die Strecke abzufahren, Kurvenradien zu messen und Brückenstatiken zu prüfen. Erst dann kann der Trafo auf den Weg geschickt werden. Zentimeter um Zentimeter wird der 82 Meter lange Transportkoloss in Straßenkreuzungen einbiegen. Monteure müssen Straßenschilder und Wegpfosten demontieren, damit der Schwertransport durch enge Durchfahrten passt.

Gebündelte Kompetenz
All das übernimmt die Westfracht nicht nur in Deutschland, sondern auch international – in Asien, Amerika, Südamerika oder Indien für Kunden wie ABB, Degussa, E.ON Ruhrgas, Open Grid, Atlas Copco, ArcelorMittal. Rund 60 Mitarbeiter erwirtschaften mit der Logistik einen Umsatz von zehn Millionen Euro im Jahr. Des Weiteren bilden unter der Regie der Westfracht sieben namhafte Unternehmen aus den Bereichen Lagerhalter, Kranunternehmen, Frachtführer, Verpackung und Projektspedition eine Kooperation. Somit stehen circa 500 Mitarbeiter, 90 LKW-Fahrzeuge, 15 Mobilkräne, 22.000 Quadratmeter Hallenflächen, 1,5 Millionen Quadratmeter Freiflächen mit Krankapazitäten bis zu 80 Tonnen an den Standorten Essen, Bocholt, Oberhausen und Kempen zur Verfügung.



Das Trilogistiksystem im Stadthafen Essen – auf der Straße, auf der Schiene und zu Wasser

Von der Straße aufs Wasser, danach auf die Bahn und umgekehrt – was das Schwerlastsegment befördert, verdankt die Westfracht mit ihren 80.000 Quadratmetern Lager- und Umschlagfläche im Stadthafen Essen auch ihrer verkehrstechnischen Lage nahe der Autobahnen A 42 und A 2, am Bahnanschlussgleis Essen-Vogelheim und dem Rhein-Herne-Kanal: Als sogenanntes Trilogistiksystem verbindet der Stadthafen Essen Straße, Schiene und Wasser. Etabliert hat er sich als Drehscheibe für den Transport von Schwergütern und Massen- oder Stückgütern. Rund 150 Fußballfelder groß, 1,2 Millionen Quadratmeter, ist das Gelände. 20 Kilometer Schienennetz, zwei Diesellokomotiven und 35 Waggons sorgen für den Transport innerhalb des 1935 in Betrieb genommenen und von der Stadtwerke Essen AG betriebenen Stadthafens.

Stadtwerke Essen AG forciert Schwerlastkonzept

„Wir haben das Glück, dass die Stadtwerke Essen AG als Betreiber des Hafens das Schwerlastkonzept forcieren und so das Geschäft mit der Schwerlast überhaupt ermöglichen – zum Beispiel ohne behindernde Brücken, mit großzügigen Straßenführungen und einem Schwerlastkai“, sagt Ulrich Langhans. Auch Hafenleiter Ralf Fink schätzt die gute Zusammenarbeit: „Wir sind froh, mit Westfracht auf großes Know-how, insbesondere bei den Spezialverkehren, zugreifen zu können. Wir profitieren gegenseitig von unseren Stärken. Daher können wir im Hafen Essen eine sehr große Palette an Umschlags- und Serviceleistungen anbieten.“